🇨🇭Deutsch findest du unten // Find German below
We are moving on hot ground today.
Six-legged friends generally need a certain amount of warmth to be really active. Our main character today lives on sandy areas and sand is a substrate that heats up particularly quickly and reaches high surface temperatures. This can easily be 60 degrees Celsius.
Have you ever run tripping over the sandy beach because it was so hot and you wanted to go swimming in the sea, for example?
This is everyday life for the dune tiger beetle, Cicindela hybrida, and during particularly hot periods she simply stands up on her legs so that they work like stilts and her body is as far away from the hot sand as possible.
But this absolutely amazing beetle can do much more. As a tiger beetle, she is one of the fastest running insects of all. An Australian species of tiger beetle, Cicindela hudsoni, holds the world record among insects: The species runs at a speed of 2.5m/s or 120 body lengths per second! It's sheer madness.
This makes tiger beetles the cheetahs among insects. But they are also the lions and tigers among them. In English, we call them tiger beetles (while they are „sand beetles“ in German, by the way). Why is that? You'll quickly know when you look at the extremely powerful mouthparts, which we biologists call mandibles in insect jargon. The dune tiger beetle and all tiger beetles are avid hunters, fast, agile, strong, and feed on other insects and spiders. They can even catch very mobile flies with ease.
What also fascinates me, of course, is their colouring. The glittering lustre in Samarkand turquoise, Jaipur pink and Marrakesh copper. Gorgeous.
Finally, I'll let you in on another thing. Can you imagine how difficult it is to capture these barely 2cm small record-breaking runners on camera?
Since I spent a lot of time in their habitat, I developed a few strategies. All of them involve getting down on all fours or lying on the stomach on the ground and bringing back a certain amount of sand into the shower. It takes a lot of patience, a spot that is well frequented by the beetles so that there is a better chance of an animal landing in front of the camera, peace and quiet, sun cream, a hat, water, heat resistance and stamina. Insects are generally less agile in cooler weather, which can of course also help when photographing tiger beetles. I recommend a good rapport with the animals, too, I myself am constantly talking to them while I observe them down there and wait for the moment 😄.
A picture summarises my strategy best, I guess. I'm actually lying on 60-degree Celsius hot sand on a summer's day in July. It was more than worth it, because the photos you see today were taken in such moments. What‘s more, I have never run out of patience or fun in over 20 years as a photographer. If the results of this work and calling of mine now contribute to insects gaining more fans, I'm even happier.
How lucky to catch a pair of dune tiger beetles on camera. As with so many animals, their mating season begins in spring. These impressive insects not only display courtship behaviour but also protect the eggs laid in a covered sand pit. Amazing, don‘t you think?
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🇨🇭Welch Glück ein Paar von Dünen-Sandlaufkäfer mit der Kamera einzufangen. Die Paarungszeit beginnt wie bei so vielen Tieren auch bei ihnen im Frühling. Dabei zeigen diese eindrücklichen Insekten nicht nur ein Balzverhalten, sondern beschützen auch die in einer zugedeckten Sandgrube abgelegten Eier. Fantastisch, oder?
As autumn approaches, insects become rarer in the northern hemisphere, but have you still come across one or the other recently? If so, which one? Not sure which group it may belong to? Chances are high it fits to one in the earlier Rendezvous about our six-legged friends: Six-legged elegance. Feel free to write in the comments.
Since they are so beautiful, I will finish today with a picture of another species of tiger beetles. There are an incredible 2300 known species worldwide, 121 in Europe. I have observed three of them so far and decently photographed two, both of whom you see today. The following is the green tiger beetle, Cicindela campestris. A very pretty one as well shining in Ljubljana green. (Fun fact here: I'm visiting Ljubljana for the first time next week. I will post a picture in my Notes for you.)
While cheering to the dune tiger beetle and her relatives I send you warm greetings from my patch on Earth to yours,
Daniela
🇨🇭Heute bewegen wir uns auf heissem Terrain.
Sechsbeiner brauchen allgemein eine gewisse Wärme, um richtig aktiv zu sein. Unsere Hauptfigur lebt dazu auf Sandflächen. Sand ist ein Substrat, das sich besonders rasch aufheizt und hohe Oberflächentemperaturen erreicht. Das können gut und gern 60 Grad Celsius sein.
Bist du auch schon trippelnd über den Sandstrand gerannt, weil dieser so heiss war und du zum Beispiel ins Meer schwimmen gehen wolltest?
Das ist für den Dünen-Sandlaufkäfer, Cicindela hybrida, Alltag und er richtet sich während besonders heissen Zeiten ganz einfach auf seinen Beinen auf, sodass diese wie Stelzen wirken und der Körper maximal weit vom heissen Sand entfernt ist.
Dieser absolut erstaunliche Käfer kann aber noch viel mehr. Er gehört als Sandlaufkäfer zu den schnellst rennenden Insekten überhaupt. Eine australische Sandlaufkäferart, Cicindela hudsoni, hält den Weltrekord unter den Insekten: Die Art bewegt sich rennend in einer Geschwindigkeit von 2.5m/s oder 120 Körperlängen pro Sekunde! Wahnsinn.
Das macht Sandlaufkäfer zu den Geparden unter den Insekten. Sie sind aber auch die Löwen oder Tiger unter ihnen. Auf Englisch werden sie nämlich als Gruppe „tiger beetle“, also Tigerkäfer, genannt. Warum überhaupt? Die Antwort hast du ganz schnell rausgefunden, wenn du die äusserst kräftigen Mundwerkzeuge anschaust, die in der Fachsprache von uns Biolog:innen bei Insekten Mandibeln genannt werden. Der Dünen-Sandlaufkäfer und überhaupt alle Sandlaufkäfer sind ausgesprochene Jäger, schnell, flink, kräftig, und ernähren sich von anderen Insekten und Spinnen. Selbst agile Fliegen können sie spielend fangen.
Was mich zudem äusserst fasziniert ist selbstverständlich ihr Farbenkleid. Der Glitzerglanz in Samarkandtürkis, Jaipurpink und Marrakeschkupfer. Hinreissend.
Zum Schluss verrate ich dir noch etwas. Kannst du dir vorstellen, wie schwierig es ist, diese knapp 2cm kleinen Läuferinnen mit der Kamera einzufangen?
Da ich viel Zeit in ihrem Lebensraum verbracht habe, entwickelte ich ein paar Strategien. Keine führt aber daran vorbei, runter auf alle Viere zu gehen oder grad bäuchlings auf dem Boden zu sein und Sand mit in die Dusche zu bringen. Es braucht viel Geduld, ein von den Käfern gut besuchter Sandplatz, sodass sich die Chance erhöht, dass auch mal ein Tier vor der Kamera landet, Ruhe, Sonnencreme, ein Hut, Wasser, Hitzeresistenz und Ausdauer. Bei etwas kühlerem Wetter sind Insekten allgemein nicht so agil, das kann natürlich beim Fotografieren der Sandlaufkäfer ebenfalls helfen. Ich empfehle auch einen guten Draht zu den Tieren, ich spreche nämlich laufend mit ihnen, während ich sie da unten beobachte und auf den Moment warte 😄.
Am einfachsten fasse ich meine beste Strategie in Bildern zusammen 😜. Ich liege tatsächlich auf 60 Grad heissem Sand an einem Sommertag im Juli und es hat sich mehr als gelohnt, denn die Fotos, die du heute zu sehen bekommst, sind genau so entstanden. Mir ist weder die Geduld noch der Spass bei über 20 Jahren als Fotografin je ausgegangen. Wenn nun Resultate dieser Arbeit und Berufung dazu beitragen, dass die Insekten mehr Fans bekommen, freut es mich noch mehr.
Mit dem Herbst werden sie zwar rarer auf der Nordhalbkugel, aber bist du kürzlich trotzdem noch dem einen oder anderen Insekt begegnet? Wenn ja welchem? Bist du nicht ganz sicher, zu welcher Gruppe von Insekten es gehört? Mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einer der in einem vorigen Rendezvous beschriebenen Gruppe: Sechsbeinige Eleganz. Schreib deine Sichtung sehr gern in die Kommentare.
Weil sie so wunderschön sind, schliesse ich heute noch mit einem Bild einer anderen Sandlaufkäferart ab. Es gibt weltweit unglaubliche 2300 bekannte Arten, in Europa 121. Drei von ihnen habe ich beobachten und zwei, wie du heute gesehen hast, fotografieren können. Dieser hier ist der Feld-Sandlaufkäfer, Cicindela campestris. Auch ein Hübscher mit seinem Ljubljanagrün. (Fun Fact übrigens: Ljubljana werde ich kommende Woche erstmals überhaupt besuchen. Ich werde ein Foto in meinen Notes für dich teilen.)
Mit einem Hip-hip-hurra auf den Dünen-Sandlaufkäfer und seine Verwandten grüsse ich dich herzlich von meinem Flecken Erden zu deinem
Daniela
So much fun!!
Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen. Sie haben sehr schöne Fotos gemacht.